DECHEMAX Initiative für Chemische Technik und Biotechnologie

Industrielle Biotechnologie

Industrielle Biotechnologie

Eine weitere Ausstellergruppe auf der ACHEMA sind die Biotechnologie-Unternehmen. In der Biotechnologie bemüht man sich, Erkenntnisse aus der Biologie so umzusetzen, dass man sie technisch nutzen kann. In der industriellen Biotechnologie, um die es der Ausstellergruppe auf der ACHEMA hauptsächlich geht, versucht man hierzu, Mikroorganismen wie z. B. Bakterien oder mikroskopisch kleine Pilze, zu finden, die man in der industriellen Produktion nutzen kann.

Ihr kennt sicher einige Produkte, die mit Hilfe der Biotechnologie hergestellt wurden, auch wenn euch das vielleicht nicht bewusst ist. Ein paar davon wollen wir euch jetzt etwas genauer vorstellen.

Im Moment wird im Fernsehen und in der Zeitung sehr oft über so genannte "alternative Antriebe" von Autos berichtet. Damit meint man Kraftstoffe, die man anstelle des normalen Benzins verwenden kann. Davon gibt es eine ganze Menge. Einer davon ist das Bioethanol. Dieser Kraftstoff wird aus gemahlenem Mais, Getreide oder Zuckerrohr mithilfe von Hefepilzen hergestellt. Sie werden dem Pflanzenbrei zugegeben und vergären den in den Pflanzen enthaltenen Zucker dann zu Bioethanol, den man nach anschließender Reinigung zum Autofahren benutzen kann. Durch die Verwendung solcher alternativer Kraftstoffe möchte man nach und nach das bisher verwendete Benzin ersetzen, weil die Ölvorräte auf der Welt nicht ewig reichen werden. Um die Biotechnologie wird man dabei sicher nicht herum kommen.

 traditionelle Käseherstellung, ca. 1930
Deutsches Bundesarchiv, B145 Bild-P025744

 Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet der Industriellen Biotechnologie ist die Herstellung von Medikamenten . Das bekannteste Beispiel hierfür ist die Herstellung von Penicillin. Dieses Antibiotikum verhindert, dass sich krankheitserregende Bakterien im Körper vermehren können und sorgt so dafür, dass ihr schnell wieder gesund werdet. Hergestellt wird das Penicillin durch einen mikroskopisch kleinen Schimmelpilz. Der Pilz wird dazu in riesigen Bioreaktoren gezüchtet, die bis zu 200.000 l Flüssigkeit fassen können. Dort werden die Temperatur und die Nährstoff-Bedingungen so eingestellt, dass der Pilz möglichst viel Penicillin produziert. Anschließend wird er aus der Flüssigkeit herausgefiltert . Nach abschließender Reinigung kann man das gewonnene Penicillin als Medikament verwenden.

Auch bei der Produktion von Lebensmitteln kommt die Biotechnologie zum Einsatz. Bei der Käseherstellung werden heutzutage immer öfter anstatt des nur begrenzt verfügbaren natürlichen Zusatzstoffes, der die Milch dick macht (Lab), biotechnologisch hergestellte Enzyme benutzt. Enzyme sind wichtige Bestandteile der Zellen aller Lebewesen, ohne die keine Pflanze und kein Tier leben könnte. Die Enzyme zur Käseproduktion kann man entweder - ähnlich wie das Penicillin auch - aus mikroskopisch kleinen Pilzen in Bioreaktoren gewinnen oder man lässt sie von Bakterien herstellen, denen man den dazu nötigen "Bauplan" (das Gen) extra dafür eingepflanzt hat.

Wie ihr seht, gibt es sehr viele verschiedene Gebiete, mit denen sich die Wissenschaftler und Ingenieure in der Industriellen Biotechnologie beschäftigen. Um da nicht den Überblick zu verlieren und sich über neue Entwicklungen zu informieren, treffen auch sie sich auf der ACHEMA.


 

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