Kunstfälschern auf der Spur Ordentlich Fälschen ist auch eine Kunst!
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| Quelle: pixabay |
Ein „echter van Gogh“ vom Flohmarkt?
Vincent van Gogh war einer der bedeutendsten niederländischen Maler, er lebte von 1853 bis 1890. Obwohl er zu Lebzeiten fast nichts verkaufen konnte, stehen heute einige seiner Bilder auf der Liste der teuersten Kunstwerke aller Zeiten. Im Jahr 1987 wurde beim Verkauf eines Bilds mit Sonnenblumen erstmals die Grenze von 50 Millionen US-Dollar überschritten. Und das, obwohl van Gogh viele Bilder mit Sonnenblumen gemalt hat. Falls euch auf dem Flohmarkt ein „echter van Gogh“ für 100 Euro angeboten wird, solltet ihr also skeptisch sein… Doch wie finden Experten eigentlich heraus, ob ein Kunstwerk echt oder falsch ist? Neben viel Erfahrung und der genauen Kenntnis des Arbeitsstils eines Künstlers helfen hier auch naturwissenschaftliche Analyseverfahren weiter. Damit soll festgestellt werden, ob Zustand und verwendete Materialien mit der angeblichen Entstehungszeit des Kunstwerks zusammenpassen.
Frage (Klassenstufen 7-10, E und Q)
Mit welcher Methode kann was untersucht werden? Ordne zu, was mit der jeweiligen Methode untersucht werden kann.
UV-Licht
A) Oberfläche der Malschicht
B) Fluoreszenz der Materialien
C) Zusammensetzung von Farbpigmenten
D) Alter der Materialien
E) tieferliegende Schichten und Übermalungen
Lösung:
UV-Licht – Fluoreszenz der Materialien
Chemische Analyse
A) Oberfläche der Malschicht
B) Fluoreszenz der Materialien
C) Zusammensetzung von Farbpigmenten
D) Alter der Materialien
E) tieferliegende Schichten und Übermalungen
Lösung:
Chemische Analyse – Zusammensetzung von Farbpigmenten
Röntgenuntersuchung
A) Oberfläche der Malschicht
B) Fluoreszenz der Materialien
C) Zusammensetzung von Farbpigmenten
D) Alter der Materialien
E) tieferliegende Schichten und Übermalungen
Lösung:
Röntgenuntersuchung - tieferliegende Schichten und Übermalungen
Mit Röntgenstrahlen kann man tatsächlich in die tieferen Schichten vordringen und sehen, ob zuvor schon etwas anderes auf die Leinwand gemalt war. Leinwand war teuer und so war es oft nicht unüblich, sie mehrfach zu verwenden und alte Bilder zu übermalen.
Stereo-Mikroskopie
A) Oberfläche der Malschicht
B) Fluoreszenz der Materialien
C) Zusammensetzung von Farbpigmenten
D) Alter der Materialien
E) tieferliegende Schichten und Übermalungen
Lösung:
Stereo-Mikroskopie - Oberfläche der Malschicht
Radiocarbon (14C)-Methode
A) Oberfläche der Malschicht
B) Fluoreszenz der Materialien
C) Zusammensetzung von Farbpigmenten
D) Alter der Materialien
E) tieferliegende Schichten und Übermalungen
Lösung:
Radiocarbon (14C)-Methode - Alter der Materialien
Aufgrund des Isotopenverhältnisses 12C/14C kann man das Alter einer Probe bestimmen. In der Athmosphäre und somit auch in Pflanzen ist das Verhältnis immer stabil. In einem alten Holzbalken besipielsweise zerfällt das radioaktive 14C mit der Zeit, so dass sich das Verhältnis ändert.
Frage (Klassenstufen 8-10, E und Q)
Kleiner „Kunstfehler“ mit schweren Nebenwirkungen
Einer der prominentesten Kunstfälscher der jüngeren Zeit war Herr B. Als Sohn eines Malers und Restaurators kannte er sich gut aus. Dennoch machte er bei einem von ihm gefälschten Gemälde einen kleinen „Kunstfehler“, der 2010 mit modernen Analysemethoden enttarnt wurde und ihn schließlich ins Gefängnis brachte. Ganz entgegen seinen Gewohnheiten hatte Herr B. eine der Farben nicht selbst angemischt, sondern eine fertige Farbtube Zinkweiß verwendet. In dieser waren Spuren von modernem Titanweiß enthalten, das zur angeblichen Entstehungszeit des gefälschten Bildes noch nicht existierte.
Welches andere weiße Pigment wurde bereits seit dem Altertum in der Malerei verwendet?
Lösung:
Bleiweiß
Wie lautet die chemische Formel dieses Pigments?
Lösung:
2 PbCO3 • Pb(OH)2
Das Pigment wurde schon in der Antike künstlich hergestellt. Dabei wurde kurioserweise auch Mist eingesetzt, um für die erforderliche Wärme zu sorgen.
Welches sind die drei chemisch definierten Ausgangsstoffe des Verfahrens? Wähle aus:
Natron
(metallisches) Blei
Essig(säure)
Kohlendioxid
Gips
Lösung:
(metallisches) Blei, Essig(säure), Kohlendioxid
Frage (Klassenstufen 9-10, E und Q)
Mit welcher Methode wird die Verwendung des Pigments in Gemälden üblicherweise nachgewiesen?
Auf welcher Eigenschaft des Pigments beruht dieser Nachweis?
Lösung:
Mit Hilfe der Röntgenuntersuchung, da Blei(weiß) die Röntgenstrahlung stark abschirmt.
Nicht umsonst wird dem Patienten bei einer Röntgenuntersuchung zum Schutz eine Bleiweste angelegt.
Warum wurde das hier gesuchte Pigment durch modernere weiße Pigmente abgelöst?
Lösung:
Bleiweiß ist hochgiftig.
Frage (Klassenstufen E und Q)
Was macht denn der Truthahn hier im Dom?
Ein kurioser Fall von Kunstfälschung trug sich im Dom zu Schleswig zu. Der Maler K. ist bei der Restaurierung von gotischen Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert etwas zu „kreativ“ vorgegangen. Nach dem Entfernen einer Übermalung aus dem 19. Jahrhundert war von den ursprünglichen gotischen Kunstwerken kaum etwas übrig geblieben. Aus Angst, deswegen Ärger zu bekommen, ergänzte M. nun selbst Wandbilder im gotischen Stil – inklusive der Darstellung von Truthähnen. Nur dumm, dass diese Vögel in Amerika beheimatet sind - und Kolumbus erst im 16. Jahrhundert dorthin lossegelte.
Ergänze den Lückentext mit dem folgenden Begriffen:
Brandkalk // CaCO3 // Calciumhydroxid (Ca(OH)2) // Calciumoxid (CaO) // CO2 // Löschkalk // Kalkstein
Eine sehr anspruchsvolle Technik in der Wandmalerei ist das Fresko. Dabei werden die Farben auf noch feuchten Kalkputz aufgetragen. Chemische Vorgänge spielen bei dieser Maltechnik eine entscheidende Rolle. Ausgangspunkt ist Calciumcarbonat, der Hauptbestandteil vo
Lösung:
Kalkstein
Dieser wird zunächst stark erhitzt (ca. 1000 °C), dadurch entweicht Kohlendioxid und es entsteht
Lösung:
Calciumoxid (CaO)
Wenn man diesen
Lösung:
Brandkalk
mit Wasser (H2O) versetzt, entsteht unter Wärmeentwicklung
Lösung:
Calciumhydroxid (Ca(OH)2)
der sogenannte
Lösung:
Löschkalk
Letzterer wird für die Freskenmalerei oft jahrelang in feuchtem Zustand eingelagert (eingesumpft), um eine besonders sämige Struktur zu erzielen. Dann greift endlich der Künstler zum Pinsel…. Damit der Untergrund während des ganzen Malvorgangs feucht ist, wird nur die Fläche verputzt, die der Künstler an einem Tag bemalen kann. Der Kalkputz bindet durch das
Lösung:
CO2
in der Luft wieder zu
Lösung:
CaCO3
ab, der Kreislauf schließt sich. Bei diesem Abbinden werden die Farbpigmente fest in die Putz-Oberfläche eingeschlossen. Die Bildnisse sind dadurch außerordentlich haltbar, aber nachträgliche Korrekturen sind nicht mehr möglich. Kunst kommt hier also eindeutig von „Können“.